Hardwareentwicklung: Ralph Bräumer

Dezember '99 - Mai '00

Softwareentwicklung und Design: Sascha Uhrig

Lichtmischpult

Dimmerpack

Abbildung 1  digitales Lichtmischpult Abbildung 2  4-kanal Dimmerpack

Die Entwicklung der Lichtanlage gliedert sich in mehrere Aufgabengebiete:

Projektierung und Konzeptionierung der Lichtanlage

Entwicklung der Hardware für das Lichtmischpult und die Dimmerpacks (Schaltplan und Layout)

Aufbau der Elektronik und der Gehäuse.

Programmierung der Dimmerpacks

Implementierung der Software für das Lichtmischpult zur Kommunikation mit den Dimmerpacks

Inbetriebnahme der Lichtanlage

Zunächst wurde mit der Entwicklung der Hardware für die Dimmerpacks begonnen. Im Anschluss daran wurden nacheinander die Hardwareeinheiten des Lichtmischpultes entwickelt. Die Funktionsweise der Dimmerpacks und des Mischpultes, die Beschreibung der Hard- und Software sowie der benötigten Bauteile wird auf diesen Seiten erläutert. Sämtliche Schaltpläne und Layouts stehen als PDF-Datei zur Verfügung.
Das digitale Lichtmischpult besitzt 32 Kanäle, zwei Master-Fader sowie ein Ziffernblock für die Bedienung und Programmierung der Scheinwerfereinstellungen für die verschiedenen Bühnenszenen. Die Dimmerpacks stellen jeweils 4 Kanäle mit einer Belastbarkeit von insgesamt ca. 3500W bereit. Eine Besonderheit dieser Lichtanlage ist die erweiterbare Busstruktur, die den Anschluss von bis zu 8 Dimmerpacks erlaubt. Für die Verbindung zwischen Mischpult und Dimmerpack wurde kostengünstiges Koaxialkabel eingesetzt.

Mit dieser Lichtanlage wurde im Mai 2000 das Theaterstück "Kohle, Moos und Mäuse" der KJG-Theatergruppe Brühl beleuchtet. Für die Aufführung standen insgesamt drei Dimmerpacks zur Verfügung, die auf die drei Phasen einer 32A-Drehstromleitung verteilt wurden. Im Saal wurden letztendlich Scheinwerfer mit einer Gesamtleistung von ca. 7000W installiert, u.a. zwei 2000W-Scheinwerfer, ein 1000W-Verfolger sowie 500W Profil- und Linsenscheinwerfer und 3 Fluter (mit jeweils einer 500W-Stab-Halogenlampe) für das Saallicht. Für die Aufhängung der Scheinwerfer wurde ein eigens dafür umgebautes Gerüst aus dem Baumarkt verwendet. Zwei Scheinwerfer wurden direkt über der Bühne montiert. Das Mischpult fand hinten im Zuschauerraum, neben den Leuten von der Tontechnik und dem Filmteam, seinen Platz (wobei daneben stets auch ein großer Eimer Popcorn stand).

Abbildung 3  Anschlüsse des Lichtmischpultes

In Abbildung 3 sind die Anschlüsse des Lichtmischpultes zu sehen. Über einen Klinkenstecker auf der linken Seite wird das Mischpult von einem Netzteil mit 7-9V versorgt. Die Erzeugung der Betriebsspannung von 5V übernimmt der Spannungsregler 7805, der auf ein Kühlblech montiert ist. Der BNC-Stecker dient dem Anschluss der Dimmerpacks über 50Ohm-Koaxialkabel vom Typ RG-58C/U. Es muss darauf geachtet werden, dass das Netzwerk am letzten Dimmerpack mit einem Widerstand von ebenfalls 50Ohm abgeschlossen ist. Eine RS-232-Buchse stellt die Verbindung zur seriellen Schnittstelle eines PCs her. Oberhalb dieser Buchse befinden sich ein Resettaster (rot) und ein Programmiertaster (schwarz), deren Funktion bei der Hardwarebeschreibung des Lichtmischpultes erläutert wird.

 

Der Bau der Lichtanlage, bestehend aus Mischpult und Dimmerpacks, hat eine stattliche Summe von ca. 1750 DM verschlungen. In Anbetracht der Tatsache, dass allein ein digitales Lichtmischpult in dieser Ausstattung im Handel ab ca. 2000 DM erhältlich ist, hat sich der Selbstbau, abgesehen vom immensen Arbeitsaufwand, letztendlich ausgezahlt. Die flexible Umprogrammierung des Mischpultes setzt der Erweiterung durch zusätzliche Lichteffekte, beispielsweise der Ansteuerung eines Stroboskops, keine Grenzen. Die Steuerung weiterer Geräte über das Lichtmischpult, wie z.B. einer Nebelmaschine, ist ebenfalls möglich.

Achtung: Der Selbstbau ist nichts für Anfänger. In den beschriebenen Geräten wird mit lebensgefährlichen Spannungen gearbeitet.

 

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© 2000, Ralph Bräumer